Lesungen „Empfänger unbekannt“ in Fulda

Auf Einladung des Bischofs von Fulda, Dr. Michael Gerber, führten wir, die Volksbühne Bad Emstal e. V., zwei Lesungen „Empfänger unbekannt“ im Bischofshaus am Michaelsberg in Fulda auf. Am 17. und 18. März 2023 jeweils um 20 Uhr konnten insgesamt ca. 90 Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßt werden. Vorausgegangen waren eine Empfehlung der Lesung durch Frau Elisabetha Rößler (Pfarrgemeinderatssprecherin der kath. Kirche Naumburg) an den Bischof und ein langes Gespräch unseres Vereinsvorsitzenden, Herrn Lothar Neumann, mit dem Bischof und seinem Referenten Dr. Peter Zürcher im Juli 2022.

Das Bischofshaus auf dem Michaelsberg

Aufbau der Bühne im Bischofsaal mit anschließender Sitz- und Sprechprobe

Lothar Neuman in der Rolle des Martin Eisenstein

Dirk Kraft liest den Part des Max Schulze

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Fabian Hörl begleitet die Lesung musikalisch

Mit 8 Vereinsmitgliedern fuhren wir am Freitagmorgen nach Fulda. Mitarbeiter des Bischofs nahmen uns freundlich in Empfang und halfen uns tatkräftig beim Aufbau der Bühne und Vorbereitung der Technik.
Schon bei der ersten Inaugenscheinnahme der doch sehr außergewöhnlichen Spielstätte waren wir von deren Interieur und Akkustik total begeistert. Für etwa 60 Personen war Platz, die sich zu dieser Veranstaltung auch direkt anmelden mussten. Normalerweise sind die Räume des Bischofshauses nicht immer und für Jedermann zugänglich, aber für solche kulturellen Events sollen sie zukünftig auch der interessierten Bevölkerung offenstehen.

Bischof Dr. Michael Gerber bei seiner Begrüßungsrede

Gespanntes Warten auf die Lesung.
Auch 3 Vertreter der jüdischen Gemeinde Fuldas sind gekommen.

Gemeinsames Foto nach der ersten Lesung mit dem Bischof

Von links: Kathrin Kerber, Dirk Kraft, Lothar Neumann, Marika Beyer, Bischof Dr. Michael Gerber, Uta Kraft und Sabine Koch

Gespannt sahen wir der ersten Lesung entgegen. Bischof Dr. Gerber begrüßte die Gäste (an beiden Abenden) und ging in seiner Rede – bezugnehmend auf das Thema der Lesung – auch auf die Bedeutung des Bischofshauses in Verbindung mit dem Widerstand gegen Hitler ein. Im Vorfeld des 20. Juli 1944 trafen sich der damalige Bischof Johann Baptist Diez mit dem Jesuitenpater Alfred Delp, Helmuth Graf Moltke und weiteren Mitgliedern des Kreisauer Kreises in eben diesem Bischofshaus heimlich zu Gesprächen, deren Inhalte die Rechtfertigung des Tyrannenmordes und der Neuanfang nach der Diktatur der Nazis waren. So spann er den Bogen zum Titel unserer Lesung, in der es auch um eine Art Widerstand und Haltung zeigen gegenüber Angriffen auf die Demokratie und Freiheit geht.
Zur 2. Lesung am Samstagabend konnte Bischof Gerber auch Vertreter der jüdischen Gemeinde von Fulda begrüßen, die sichtlich gerührt die Vorstellung verfolgten.

In unserer spielfreien Zeit erkunden wir die Stadt

Wir durften vom Freitag zum Samstag im an den Dom angeschlossenen Priesterseminar übernachten. Die Zeit zwischen den Vorstellungen verbrachten wir gemeinsam und erkundeten die Stadt Fulda auf einer Stadtführung und jeder auch mal für sich auf seine Weise.
Mit Sicherheit waren diese zwei Tage für alle Beteiligten eine durchaus positiv prägende Erfahrung.

Mit dabei waren: Lothar Neumann, Dirk und Uta Kraft, Marika Beyer, Sabine Koch, Uwe und Fabian Hörl sowie Kathrin Kerber

Text: K. Kerber, L. Neumann    Fotos: K. Kerber, M. Beyer, S. Koch