Der Schelm der Nation
Thomas Glup alias Heinz Erhardt war auf Einladung
der Volksbühne in Bad Emstal
BAD EMSTAL. „Ich heiße nicht nur Heinz Erhardt, sondern Sie alle willkommen“, so begann Heinz Erhardt, der wie kaum ein anderer es verstand, mit spontanen Witzen seiner unnachahmlichen und famosen Wortkunst sowie natürlich dem berühmten schelmischen Grinsen andere zum Lachen zu bringen, seine Programme auf der Bühne.
In diesem Monat wäre Heinz Erhardt 100 geworden. Seit 1986 ist der Schauspieler Thomas Glup mit Programmen rund um den deutschen Humoristen Heinz Erhardt, der den unnachahmlichen Typus des gemütlichen, scheinheilig-frommen Spießbürgers, der den gesellschaftlichen Wandel mit drolligem Herumblödeln, linkischen Posen und ein wenig Musik erträglicher machte, in der ganzen Republik unterwegs. Mittlerweile mit drei unterschiedlichen Programmen.
Auf Einladung der Volksbühne Bad Emstal gastierte er bereits zum zweiten Mal im jeweils vollbesetzten Kur- und Festsaal in Sand. In lockerer Weise erinnerte hier Thomas Glup – ausgestattet mit den Markenzeichen Heinz Erhardts, dem dunklen Anzug und der schwarzen Originalbrille – mit bekannten Texten, Bonmots und Gedichten sowie seinen Wortspielen, oft mit einer versteckten und kritischen Pointe versehen, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben, an den rundlichen Schelm der Nation.
Dabei strapazierte er gekonnt heftigst die Lachmuskeln seiner begeisterten Zuhörer, die nach über zwei Stunden den Schauspieler Thomas Glup nicht ohne Zugaben von der Bühne ließen.
von Sigrid Hellwig
Ein Schelm: Thomas Glup beim Heinz-Erhardt-Abend der Volksbühne Bad Emstal Foto: zjg
Thomas Glup
als Pater Veit Martin mit seinem Programm
„Ach du lieber Himmel“
am 23. Januar 2010 um 20.00 Uhr
im Kur- und Festsaal Bad Emstal Sand, Karlsbader Str. 4
Seit der ersten Vorstellung sieht man regelrechte Pilgerströme zu den Aufführungsorten wandern, wenn der Schelm Gottes über kirchliche Themen wie Beichte und Zölibat oder über ganz weltliche Dinge wie menschliche Umgangsformen plaudert. Ganz gleich ob in der Kirche oder daheim, im ICE oder im Restaurant: der quirlige Pater beleuchtet alles auf seine ganz humorvolle Weise. Scheinbar mühelos schafft er es, die Menschen angenehm zu unterhalten und das Zwerchfell der Zuschauer zu strapazieren. Dabei stellt er nicht nur die Humorfähigkeit katholischer Geistlicher unter Beweis, vielmehr dokumentiert er die Fähigkeit, dass man sein Publikum durchaus auch niveauvoll und oberhalb der Gürtellinie unterhalten kann.
Nachdem Thomas Glup mit seinen Heinz-Erhardt-Abenden bei uns im Kursaal grandiose Erfolge feiern konnte, kommt er nun mit einem anderen, mit Sicherheit ebenso fulminanten Programm wieder nach Bad Emstal.