2006: Die Spanische Fliege

Informationen zum Stück

Premiere am Ostersamstag, 15. April 2006, 20 Uhr, Kur- und Festsaal Bad Emstal

Inhalt:

Die guten alten Zeiten! Um 1900 war die Welt noch in Ordnung. Töchter waren brav und hörten auf ihre Eltern, Ehemänner waren treu, und die Erde war eine Scheibe…
Natürlich trifft Paula sich heimlich mit Rechtsanwalt Gerlach, und der Herr Papa, Ludwig Klinke, seines Zeichens Mostrichfabrikant, hatte in jungen Jahren eine Liebschaft mit der „Spanischen Fliege“, einer Bar-Tänzerin – was nicht ohne Folgen blieb und ihm monatliche Unterhaltszahlungen bescherte, die er natürlich vor seiner Frau, Vorsteherin des örtlichen Sittlichkeitskomitees, geheim halten muss. Nun erscheint der von Mutter Klinke für Paula vorgesehene Sohn einer Freundin, den Klinke für seinen unehelichen Sprössling hält und der sich wiederum in Paulas Cousine verliebt, in dem Glauben, dies sei eigentlich Paula. Die große Verwirrung ist perfekt…

Besetzung:

Ludwig Klinke, Mostrichfabrikant – Lothar Neumann
Emma, seine Frau – Iris Altmann
Paula, deren Tochter – Andrea Schmolke
Eduard Burwig, Reichstagsabgeordneter – Michael Rother
und Emmas Bruder
Wally, seine Tochter – Janina Pimpl
Alois Wimmer, Emmas Schwager – Ottmar Bulle
Dr. Fritz Gerlach, Rechtsanwalt – Jürgen Kleinhans
Anton Tiedemeier – Manfred Altmann
Gottlieb Meisel – Willi Heidl
Mathilde, dessen Frau- Ilona Neumann
Heinrich, deren Sohn – Christian Schneider
Marie, Wirtschafterin bei Klinke – Jessica Heinze

Souffleuse: Iris Degenhardt
Bühnenbau: Torsten Köppelmann, Franz Teinzer, Arnold Geselle
Technik: Uwe Hörl, Herbert Degenhardt
Maske: Ilona Neumann, Steffi Sprenger, Andrea Schmolke
Regie: Ilona Neumann, Steffi Sprenger

Presse HNA vom 20.01.2006

Rosita und die ehrbaren Herren

Volksbühne probt für den Schwank „Die spanische Fliege“

BAD EMSTAL. Die Schauspieler der Volksbühne Bad Emstal haben Spaß. Lautes Lachen dringt aus dem Vereinshaus, und die Nachbarn wissen Bescheid: Aha, Senorita Rosita umgarnt mal wieder die Männer. Doch trotz allen Vergnügens, das die Spieler am Schwank „Die spanische Fliege“ des Autorengespanns Franz Arnold/Ernst Bach bereitet – die Probenarbeit wird durchaus ernst genommen, denn in knapp drei Monaten ist Premiere für dieses Stück, das in eine Welt entführen soll, in der alles noch seine Ordnung hatte, sogar das Chaos. Für Letzteres sorgt „Die spanische Fliege“, wie die Tingeltangel-Tänzerin Senorita Rosita alias Röschen Zippel genannt wird. Ehrbare Männer bewunderten anno 1890 in einem sächsischen Provinzstädtchen nicht nur die Tanzkunst der Dame, die mit Gunstbezeigungen gegenüber der Männerwelt nicht zu geizen pflegte. 25 Jahre später müssen Sünden der Vergangenheit bewältigt werden, als ein junger Mann auftaucht, den diverse Herren für den Sohn Rositas halten und der seinerseits gleich mehrere Väter ohne Zögern zu erkennen scheint. Besonders hoch her geht es im Hause eines Mostrichfabrikanten, der Belastungsmaterial über seine Beziehung zu Rosita vor seiner sittenstrengen Gattin in Sicherheit bringen will und die Dokumente unglücklicherweise in falsche Hände fallen lässt.

Regie führen Ilona Neumann und Steffi Sprenger. Premiere ist am 15. April, 20 Uhr im Kursaal. Weitere Aufführungen: 29. April, 13. und 20. Mai, 3. und 5. Juni. (ZJG)

Vorverkauf: Rathaus, Kurverwaltung, Foto Schwarz in Sand, in Balhorn bei Helga Teinzer, Tel. 05625/5528, 7,50 Euro, Abendkasse 9,00 Euro.

Proben: Im Vereinshaus bereiten die Spieler der Volksbühne sich auf die Premiere für „Die spanische Fliege“ vor. Unser Foto zeigt (von links) Jessica Heinze, Christian Schneider, Iris und Manfred Altmann, Andrea Schmolke, Jürgen Kleinhans und Ilona Neumann.
(Foto: Hellwig)

Presse HNA vom 04.04.2006

Perfekte Verwirrungen

Volksbühne Bad Emstal – „Spanische Fliege“

BAD EMSTAL. Schon seit Jahren haben sich die Liebhaber der Volksbühne Bad Emstal den Ostersamstag für einen Theaterbesuch im Kur- und Festsaal reserviert. Noch aber arbeiten die Bühnenbauer Torsten Köppelmann, Franz Teinzer und Arnold Geselle am Bühnenbau, an den Kostümen werden die letzten Änderungen vorgenommen, und die Spieler proben intensiv.

Ausgesucht haben die Amateurspieler für dieses Jahr die Komödie „Die spanische Fliege“ von Franz Arnold und Ernst Bach. Das Stück spielt in der „guten alten Zeit“, als drei noble Herren ihren Familienbesitz vermehrten und ihre Jugendsünden verbargen. Zur selben Zeit bewahrte die Dame Emma als Ausgleich das moralische Erbe ihrer Familie. Die Töchter Paula und Wally erprobten indes die Emanzipation in Form von verschämten Küsschen. Die Söhne Fritz und Heinrich hatten den Dreh raus, wie man seinen Neigungen folgt und dennoch ein angesehener Herr wird. Wie selbst das Chaos noch seine Ordnung hat, und was die Spanische Fliege damit zu tun hat, werden die Zuschauern in der äußerst amüsanten Inszenierung der Volksbühne Bad Emstal erleben.

Regie führen Ilona Neumann und Steffi Sprenger gemeinsam. Premiere ist am Ostersamstag, 15. April, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr). (ZJG)

Ein Anruf mit Folgen: Ilona Neumann, Iris Altmann, Andrea Schmolke und Dagmar Rißeler (von links)
(Foto: ZJG)

Presse HNA vom 18.04.2006

Lauter ehrenwerte Herren

Die Spanische Fliege: 400 Besucher sahen Volksbühnen-Premiere

BAD EMSTAL. „Ein Mann mit einem moralischen Defekt kommt nicht in unser sittenstrenges Haus.“ Emma Klinke,Vorstandsmitglied des Vereins zur Hebung der Sittlichkeit (Iris Altmann), ist wütend. Doch sie irrt sich, denn gleich zwei (oder gar drei?) unmoralische Herren einschließlich ihres eigenen Ehemannes, dem Mostrichfabrikanten Ludwig (Lothar Neumann), gehen in ihrem eleganten Wohnzimmer – die Kulisse hätte nicht schöner sein können – ein und aus. Das Problem ist die „spanische Fliege“ – die Tänzerin Senorita Rosita, alias Röschen Zippel aus dem sächsischen Bautzen. Etliche ehrbare Bürger bewunderten anno 1913 nicht nur die Tanzkunst jener Dame im Tivoli „da drüben“, die mit Gunstbezeigungen gegenüber der Männerwelt nicht zu geizen pflegte. 24 Jahre später wird plötzlich die Vergangenheit lebendig, als das vermeintliche Ergebnis des Seitensprunges, der junge Heinrich (eine Paraderolle für Christian Schneider) auftaucht. Diverse Herren (Ottmar Bulle, Manfred Altmann und Lothar Neumann) halten ihn für den Sohn der „spanischen Fliege“, und Heinrich scheint seinerseits gleich mehrere „Väter“ ohne Zögern zu erkennen. Das Schicksal meint es nicht gut mit dem Mostrichfabrikanten Klinke: Anstatt das verräterische Belastungsmaterial über seine Beziehung zu Senorita Rosita vor seiner sittenstrengen Gattin in Sicherheit zu bringen, fallen die verräterischen Dokumente unglücklicherweise in falsche Hände. Mit der Inszenierung der „Spanischen Fliege“ feierten die beiden Regisseurinnen Ilona Neumann und Steffi Sprenger einen verdienten Premierenerfolg. Mit sicherer Hand gelang der Balanceakt, die Komödienvorlage von Franz Arnold und Ernst Bach nicht in Plattheit abrutschen zu lassen. Ausgezeichnet wurden die Charaktere ausgewählt und die Szenen pfiffig und einfallsreich choreografiert.
Auch das Tempo der Handlung kam ungebremst auf die Bühne, überrollte aber nie das Geschehen.An dem großen Erfolg der Aufführung waren ebenso die anderen begabten und engagierten Schauspieler beteiligt: Andrea Schmolke, Michael Rother, Janina Pimpl, Jürgen Kleinhans, Ilona Neumann, Willi Heidl und Dagmar Risseler. Reaktionen beim Publikum:

Verräterisches Bild: Zwei Herren haben Geheimnisse. Unser Szenenfoto zeigt (von links) Lothar Neumann, Jürgen Kleinhans und Iris Altmann
(Foto: Hellwig)

Schunzeln, herzliches lautes Lachen sowie immer wieder Applaus, zum Schluss sogar stehende Ovationen für zwei Stunden umwerfend komischer Unterhaltung.
Für den Bühnenbau waren Torsten Köppelmann, Franz Teinzer und Arnold Geselle zuständig, für die Technik Uwe Hörl und Herbert Degenhardt, im Souffleusekasten saß Iris Degenhardt. (Sigrid Hellwig)

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