Junges Publikum mit einbeziehen
Die Bad Emstaler „Volksbühne“ spielt immer wieder Märchen und Komödien.
Die HNA sprach mit dem Vorsitzenden des Theatervereins.
BAD EMSTAL. Seit acht Jahren spielt die Bad Emstaler „Volksbühne“ Märchen und Komödien. Vorsitzender des Theatervereins ist Lothar Neumann. Er schrieb mit „Hannes ist der Beste“ ein eigenes Stück, das bisher auf 64 anderen Bühnen aufgeführt wurde. Außerdem verfaßte der Balhorner die Texte für zwei Märchen – „Rotkäppchen“ und „Dornröschen“.
Die Vorlage für ein weiteres Stück liegt fertig auf dem Tisch: „Frau Holle“ kommt als nächstes auf die Bühne. Wir sprachen mit dem Autor Lothar Neumann.
HNA: Wie kommt jemand dazu, der so ganz und gar nichts mit der Schriftstellerei zu tun hatte, Märchen zu schreiben?
Neumann: Es ist für unsere „Volksbühne“ schwierig, geeignete Stücke zu finden, die auf die Charaktere unserer Darsteller zugeschnitten sind. Wir müssen uns auch nach dem Potential unserer Spieler richten.
HNA: Nach welchem Schema schreiben sie?
Neumann: Ich sehe eine Szene bildlich vor mir, dann beginne ich um sie herum zu schreiben. Bei dem Märchen „Frau Holle“ inspirierte mich zunächst die Dekoration, die übrigens auch von den Volksbühnenmitgliedern gebaut wird, wie auch die Kostüme in eigener Regie genäht werden.
HNA: Halten sie sich genau an den Handlungsablauf?
Neumann: Ja, weil die meisten Kinder das Märchen kennen und es bei uns wiedererkennen wollen. Wir spielen kein futuristisches Theater, wir wollen den Grimmschen Märchen zu einem höheren Stellenwert verhelfen.
HNA: Für welches Alter ist „Frau Holle“ geeignet?
Neumann: Ich versuche, für Kinder ab dem dritten Lebensjahr zu schreiben. Das ist zwar nicht immer leicht, die richtigen Worte zu finden, aber die „Volksbühne“ hält es für wichtig, die Kindergartenkinder anzusprechen.