1991: Hannes

Informationen zum Stück

Premiere am 30. März 1991, 20 Uhr, Kur- und Festsaal Emstal

Besetzung:

Hannes – Hilmar Mütze
Christine Klapp – Ilona Neumann
Frank Schneider – Dieter Degenhardt
Max Holle – Lothar Neumann
Charlotte Holle – Dagmar Mütze
Eva Patzke – Nicole Hopf, Katrin Lerche
Berta Niedlich – Inge Friebertshäuser
Frieda Drollig – Heike Friebertshäuser
Henner – André Gröning

Souffleuse: Helga Teinzer
Kulissenbau: Franz Teinzer
Technik: Uwe Hörl
Bühnenmalerei: Gisela Degenhardt
Maske: Dagmar Mütze, Ilona Neumann
Regie: Lothar Neumann

Bühnenbild / Dekoration: A L L E

Inhalt:

Presse HNA 26.2.1991

Auch das richtige Küssen will gelernt sein…

„Volksbühne Emstal“ mitten in Proben für neues Stück

EMSTAL. Schmalzenbrote stehen auf dem niedrigen Tisch im Saal, saure Gurken werden genüßlich zwischen die Zähne derjenigen geschoben, die gerade nicht „dran“ sind. Die deftige Leckerei stammt vom Autor und Regisseur Lothar Neumann, der feierte nämlich vor einigen Tagen seinen Geburtstag. Der schwarze Hund Trixie hat auch etwas abbekommen, den Vorgängen auf der Bühne schenkt der Vierbeiner des technischen Leiters jedoch keine Beachtung, für ihn ist das Beschnüffeln von Hosenbeinen wichtiger. Eine Darstellerin kichert vergnügt: „Die Kußszene müssen wir aber noch üben.“
Auf der Bühne des Sander Kur- und Festsaales wird inzwischen engagiert geübt, denn der Vorhang zur Premiere für das Lustspiel „Hannes ist der Beste“ soll sich am Ostersamstag, 29. März, heben. Geschrieben wurde das Stück für die„ Emstaler Volksbühne“ von dem Balhorner Bürger Lothar Neumann (wir berichteten), der sich damit einen Herzenswunsch erfüllte. Das Lustspiel hat drei Akte – und es könnte in Emstal spielen, die Figuren könnten Emstaler Bürger sein…
Es geht um ein Sporthotel „Fitneßperle“, das zunächst ein einfaches Gasthaus ist. Es wird geleitet von einer jungen Frau, die es von ihrem Vater erbte. Da dieses Gasthaus keine Resonanz findet, beschließen die Inhaberin und Hannes, der Hausdiener, ein Sporthotel daraus zu machen. Hannes ist der alte Freund und Angestellte des verstorbenen Wirtes und hat es „faustdick“ hinter den Ohren, außerdem ist er Junggeselle. Damit das Sporthotel seinen Namen auch zu Recht trägt, wird ein Sportlehrer als Animateur eingestellt. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Henner, ein Freund von Hannes, der in einem anderen Hotel arbeitet, hat die Aufgabe, Gäste anzukündigen und dort unterzubringen, da das Hotel, in dem er arbeitet, vollkommen überlaufen ist. Nach und nach kommen die Gäste:

Frieda und Berta, zwei alte Freundinnen, die beim Anblick von Hannes hin und her gerissen sind und beide ein Rendezvous mit ihm vereinbaren. Mehr sei nicht verraten von der zugleich spannenden und lustigen Handlung.
Das Lustspiel „Hannes ist der Beste“ beginnt am 29. März um 20 Uhr. Weitere Aufführungen folgen am 18. Mai, 22. Juni, 13. Juli und 31. August jeweils um 20 Uhr, eine Seniorenaufführung findet am Sonntag 7. April, statt. (zjg)

IN EINEM RICHTIGEN SPORT-HOTEL muß natürlich auch ein bißchen Sport getrieben werden, und dazu stellt die „Fitneßperle“ einen Sportlehrer als Animateur ein. Turbulent geht’s danach nicht nur bei der Gymnastik bei der Emstaler Volksbühne zu.  (Foto:zjg)

Presse HNA 2.4.1991

Erfreuliche Leichtigkeit

„Hannes ist der Beste“ mit der Emstaler Volksbühne

EMSTAL. Viele Wochen lang schlummerte sein Manuskript für das Lustspiel „Hannes ist der Beste“ in der Schublade von Lothar Neumann in Balhorn. Endlich grub er es aus – und der Erfolg gab ihm bei der Premiere am Ostersamstag recht. Es gibt Momente, da stimmt fast alles. Sie gab es schon des öfteren im Sander Kur- und Festsaal, und am vergangenen Samstag war es wieder einmal vor über 300 Zuschauern soweit.
Das begann bereits beim dekorativen Bühnenbild, bei dem die Liebe zum kleinsten Detail spürbar war: Die Fachwerkhaussilhouette, davor der Garten mit dem Holzzaun, dem grünenden Baum, den Tischen und Stühlen sowie der Holzbank, auf der Hausdiener Hannes (Hilmar Mütze) so gerne sitzt und weniger gerne Schuhe putzt; dafür „pichelt“ die gute Seele lieber. Oft hilft ihm dabei der sympatische Henner (Andre Gröning) der in einem anderen Hotel arbeitet und für den der Schluck aus Hannes‘ Pulle mit dem „Pullern von Engelein auf die Seele“ vergleichbar ist.
Doch darum geht es nicht in der eigentlich ganz einfachen und doch so vertrackten Handlung. Aus dem von ihrem Vater geerbten Gasthaus macht die unternehmungslustige junge Frau Christine (Ilona Neumann) das Sporthotel „Fitnessperle“ mit „Brennesselsuppe und anderem Grünfutter wie bei Familie Lampe“. Zur Abrundung des Programms wird ein Sportlehrer als `Animateur (und ein bißchen als Charmeur) eingestellt (Dieter Degenhardt). Er bringt die Gäste auf Trab einmal sogar quer durch den Saal. Darunter sind die beiden mit Hannes turtelnden, buntbemalten Städterinnen Berta Niedlich und Frieda Drollig (Inge und Heike Friebertshäuser) sowie der „ausgebaute Laubenpieperadonis“, der Berliner Schrotthändler en gros Max Holle (Lothar Neumann) samt seiner unterdrückten Frau Charlotte (,Is ja jut, Maxe“) (Dagmar Mütze) und Holles unzufriedene Geliebte Eva Patzke (Doppelbesetzung mit Nicole Hopf und Katrin Lerche). Dem Publikum das sich über die kernige Aufführung freute, und dem das Lachen oft nicht ausging, kamen die Bühnenfiguren im Laufe der drei Akte zunehmend bekannter vor. Was nicht nur am Spieltext lag (Lothar Neumann verstand es, die Dialoge kurzweilig und treffsicher zu schreiben), sondern auch an der ganzen Inszenierung.

Mit viel Selbstironie lotste der Autor sich und seine Mitspieler munter durch das Geschehen um das Hotel „Fitnessperle“, dessen Besitzerin letztendlich noch in Geldnot kommt. Zum Schluß gab’s – wie sollte es auch anders sein – ein gutes Ende und viel ernstgemeinten Applaus für den Autor und alle Laienschauspieler der Emstaler Volksbühne, denen die Rollen paßten und die sie mit erfreulicher Leichtigkeit und Gelöstheit spielten. Für den Kulissenbau war Franz Teinzer zuständig, die Bühnenmalerei übernahm Gisela Degenhardt und die Technik Uwe Hörl, im Souffleusekasten saß Helga Teinzer, Regie führte Lothar Neumann.

Die nächste Aufführung für „Hannes ist der Beste“ ist am Samstag, 6. April, um 20 Uhr. Sigrid Hellwig

VIEL APPLAUS gab es für die Emstaler Volksbühne nach der Premiere des Lustspiels „Hannes ist der Beste“. Die nächste Aufführung ist am kommenden Samstag.

Bildergalerie – gefunden in fast verschollenen Archiven …