2009: Die goldene Gans

Informationen zum Stück

Inhalt: Ein Vater hat drei Söhne, die er nacheinander in den Wald zum Holzhacken schickt. Die beiden ersten treffen im Wald ein Männchen, geben ihm aber nichts von ihrem Essen ab. Als Vergeltung verletzen sich beide und müssen heimgehen. Der dritte, ein wenig einfältige Sohn wird nun geschickt. Er teilt sich das Essen mit dem Männlein und erhält als Dank eine goldene Gans, die ihm Glück bringen soll. Er zieht mit der Gans in die Welt hinaus. Jeder, der ihn sieht, möchte die goldene Gans einmal berühren, doch es bleiben alle, die das versuchen, daran kleben und müssen mit Hannes durch die Welt ziehen.
Eine Prinzessin, die schon lange nicht mehr gelacht hat, sieht das und muss darüber plötzlich herzhaft lachen. Da ihr Vater demjenigen, der seine Tochter zum Lachen bringt, ihre Hand und das halbe Königreich versprochen hat, möchte Hannes nun seine Belohnung haben. Doch der König denkt sich noch drei Aufgaben für ihn aus: er soll ihm jemanden bringen, der einen großen Korb Brot auf einmal aufessen kann, jemanden, der ein ganzes Fass Wein auf einen Zug trinken kann und ein Schiff, das sowohl zu Wasser als auch zu Land fahren kann. Hannes löst zum Erstaunen aller die drei Aufgaben, wobei ihm das Männchen, ein Pfarrer, eine Wirtsfrau mit ihren beiden Töchtern, zwei Marktfrauen und ein Bauer und vor allem Fussel, der Fuchs, zu Hilfe kommen, und erhält die Prinzessin und das halbe Königreich als Belohnung.

Besetzung:
Uhu – Willi Heidl
Hannes – Mike Möller
Männchen im Wald – Christel Post
Fussel Fuchs – Ilona Neumann, Margret Rißeler
Frosch – Pamela Riedel
Schnecke – Inge Friebertshäuser
Hase – Manfred Damme
Eulalia Pfannenstiel, Wirtin – Antje Hörl
Amalie, ihre Tochter – Marika Bayer
Auguste, ihre Tochter – Pamela Riedel
König Ladislaus – Ottmar Bulle
Prinzessin Josefine – Julia Stanz
Baronin Isadora von Zankwitz – Petra Klaas
Gottlieb Friedensreich, Pfarrer – Frank Weymann
Lisbeth, Marktfrau – Inge Friebertshäuser
Alma, Marktfrau – Inge Geselle
Albert, Bauer – Manfred Damme

Regie: Stephanie Hupfeld, Ilona Neumann
Souffleusen: Iris Bulle, Helga Teinzer
Bühnenbau: Arnold Geselle, Willi Heidl, Franz Teinzer
Technik: Uwe Hörl, Christian Schneider

Presse HNA 26.9.2009

Witzig und turbulent

Volksbühne Bad Emstal spielt das Märchen „Die goldene Gans“

Bad Emstal. Mal erklingt im Vereinshaus der Volksbühne Bad Emstal helles Lachen, dann wieder dunkles. Ob diese Geräusche nun im Textbuch gefordert werden, oder ob die 14 Amateurspieler sich über die lustigen Sätze bei der Leseprobe amüsieren, das ist unterschiedlich.
Start am 29. November
Vorweihnachtszeit bedeutet für die Volksbühne Bad Emstal gleichzeitig auch Märchenzeit. Gespielt wird das Märchen „Die goldene Gans“ der Brüder Grimm, für das wiederum der Vorsitzende der Volksbühne, Lothar Neumann, die Bühnenfassung schrieb; die Premiere wird am Sonntag, 29. November, ab 11 Uhr im Kur- und Festsaal stattfinden. Da noch nicht richtig gespielt wird, beschreibt Ilona Neumann, die zusammen mit Stephanie Hupfeld Regie führt, zunächst die Szenerie und liest nach der Rollenverteilung die Zwischentexte vor, die später in Aktionen auf der Bühne umgesetzt werden.
Schon jetzt wird klar, es wird spannend, witzig und turbulent, aber auch lehrreich in dem Märchen „Die goldene Gans“ zugehen, wenn die Spieler später für Wirbel auf der Haupt- und Nebenbühne im Kur- und Festsaal in Sand sorgen werden. Unterstützt werden sie dabei eindrucksvoll von farbigem Licht, viel Musik und einem Feuerwerk. Und die bunten, liebevoll gestalteten Kostüme sowie die fantasievollen Bühnenbilder werden die Zuschauer mitten ins Märchenland entführen zu einem Vater, der seine drei Söhne nacheinander in den Wald zum Holzhacken schickt. Die beiden ersten treffen im Wald ein Männchen, geben ihm aber nichts von ihrem Essen ab.

Vergeltung

Als Vergeltung verletzen sich beide und müssen heimgehen. Der dritte, ein wenig einfältige Sohn, wird nun geschickt. Er teilt sich das Essen mit dem Männlein und erhält als Dank eine goldene Gans, die ihm Glück bringen soll. Er zieht mit der Gans in die Welt hinaus. Was ihm dort geschieht, werden die Zuschauer rund zwei Stunden lang erleben.

Spaß bei der Probe: Frank Weymann, Antje Hörl, Marika Bayer, Pamela Riedel und Mike Möller.   Foto: Hellwig

Presse HNA 2.12.2009

Zauberhaftes Abenteuer

Volksbühne Bad Emstal zeigt „Die goldene Gans“ – gelungene Premiere

Bad Emstal. „Liebe Kinder, heute gehen wir in den Märchenwald“, spricht der Uhu aus seinem Nest im Kurhaussaal. Alle Kinder müssen nun aufstehen und sich siebenmal um sich selbst drehen. Diese magische Handlung ist die Eintrittskarte in das große Zauberbuch und schützt vor bösem Zauber.
Mit Schattenspielen beginnt die Geschichte in diesem Jahr, mit Blitz und Donner erscheint die Hauptperson, die goldene Gans. Und weiter geht es auf der Bühne. Märchentheater zum Mitmachen – das Grimmsche Märchen wird zusätzlich bevölkert von Figuren, die die Kinder auf den Weg durch das Abenteuer mitnehmen.
Fussel, der gefährlichste Fuchs im Zauberwald, schüttelt sich, wenn er daran denkt, wie die Federn eines Hinkelhahnes im Hals kratzen. Aber ein gebratenes Hühnchen wäre fein. Über derlei Betrachtungen vergisst er ständig, wohin Hannes mit seiner goldenen Gans gerade gegangen ist – dabei hat der noch Kuchen in der Tasche. Natürlich helfen die Kinder vor der Bühne.
Der Pfarrer kann auf alles verzichten, nur nicht auf die Versuchung. Die Marktfrauen Alma und Auguste streiten sich um meine und deine Äpfel. Natürlich kennen die Kinder eine Lösung. Baronin von Zankwitz langweilt die Prinzessin am Hofe des Königs mit erfolglosen Versuchen der Aufheiterung, hört singend die Regenwürmer husten. Natürlich singen die Kinder mit.
Diebische Schwestern und neidische Mitmenschen werden temporeich inszeniert und mit Freude gespielt. Die Kinder im Publikum können der Handlung und dem Spiel der fünfzehn Akteure auf der Bühne gut folgen. Schließlich wird doch alles gut, die Prinzessin lacht, und stürmisch zeigen die Kinder ihre Erleichterung und Freude über das glückliche Ende des Märchens.
Seit 1990 haben sich die Bad Emstaler den Grimmschen Märchen verschrieben. Seither führen sie – immer in der Vorweihnachtszeit – eines der Volksmärchen der Brüder Grimm in einer hauseigenen Version auf.
So, wie für alle Märchen seit 1993, stammt auch die Bühnenfassung der goldenen Gans aus Lothar Neumanns Feder, seit der Gründung der Volksbühne in 1987 auch deren Vorsitzender. „Ich nehme mir im Herbst zwei Wochen Urlaub, um das zu schaffen“, erzählt er. Oft sei am Nachmittag der ersten abendlichen Leseprobe das Stück noch gar nicht ganz fertig.

35 Theaterbegeisterte

Und mehr als acht Wochen Zeit gäben sich die Bad Emstaler Theaterleute vor der Premiere sowieso nicht: „So viele Akteure kann man über einen längeren Zeitraum mit Terminen nicht unter einen Hut bringen“, sagt Lothar Neumann, der im wirklichen Leben als Gastronom in Balhorn lebt und arbeitet.
Vor, auf und hinter der Bühne im Kursaal sind insgesamt 35 Amateurtheaterleute an dieser Märchenaufführung beteiligt. Termine: „Die goldene Gans“, Kursaal am Thermalbad Bad Emstal, 5. und 12. Dezember, 14 und 17 Uhr. 6. und 13. Dezember, 11, 14 und 17 Uhr. Infos/Karten: www.volksbuehne-bad-emstal.de
Von Constanze Junker

Neid und Gier: Die Wirtshaustöchter Amalie (Marika Bayer, Mitte) und Auguste (Pamela Riedel) hätten zu gern ein paar goldene Schwanzfedern. Fussel Fuchs (Ilona Neumann, oben rechts) hätte lieber den Käse von Hannes (Mike Möller) Teller.
Foto: Junker

Bildergalerie