Informationen zum Stück
Premiere am 19. November 2005, 17, Kur- und Festsaal Bad Emstal
Inhalt:
Ein Märchen der Brüder Grimm,
neu bearbeitet von Lothar Neumann
Hallo, liebe Kinder – da sind wir wieder! Es ist wieder so weit, wir gehen mit Euch in den Märchenwald. Heute treffen wir das tapfere Schneiderlein. Und die Geschichte mit dem Schneider ist wirklich ganz seltsam.
Eines Tages – durch einen lustigen Zufall mit sieben lästigen Fliegen – wurde aus dem Schneider ein Held. Nun hatte er keine Lust mehr sein Geld damit zu verdienen, für andere Leute Kleider zu nähen. Also packte er sein Bündel, seine treue Katze Maunz und seinen Kanarienvogel Karli und die drei zogen in die Welt.
Da trafen sie auf einen sehr grimmigen König, eine wunderschöne Prinzessin, auf zwei Riesen, ein Einhorn und ein Wildschwein. Und außerdem waren da noch zwei Pinguine und ein langsam schmelzender Schneemann.
Tja, liebe Kinder – wenn Ihr wissen wollt, was Zacharias Fingerhut alles erlebt, dann sagen wir jetzt:
Viel Spaß und Vorhang auf für
„DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN“
Antje Hörl
Besetzung:
Zacharias Fingerhut – Christian Schneider
Maunz, seine Katze – Merle Köppelmann, Ann-Christin Degenhardt
Prinzessin Isabella – Sandra Reitze
König Isidor – Michael Rother
Hofmarschall Eiderdaus – Ottmar Bulle
Mamsell Hühnerbein – Andrea Schmolke
Steffi Sprenger
Swante, ein Pinguin – Ilona Neumann
Snorre, noch ein Pinguin – Margret Risseler
Oskar, ein Schneemann – Jürgen Kleinhans
Fiesel, ein Riese – Iris Altmann
Bösel, noch ein Riese – Manfred Altmann
Einhorn – Mike Möller
Wildschwein – Willi Heidl, Lothar Neumann
Madame Esmeralda – Christel Post
Frau Gänseklein – Inge Friebertshäuser
Frau Hasenklee – Inge Geselle
Frau Rübesam – Ulla Heidl
Herr Lebertran, Apotheker – Manfred Altmann
Souffleuse: Helga Teinzer
Janina Pimpl
Dagmar Rißeler
Bühnenbild, Idee: Lothar Neumann
Bühnenbau: Torsten Köppelmann
Franz Teinzer
Arnold Geselle
Technik: Uwe Hörl
Herbert Degenhardt
Maske: Ilona Neumann
Steffi Sprenger
Andrea Schmolke
Regie: Ilona Neumann
Steffi Sprenger
Presse HNA 11.11.2005
Schneiderlein trifft Schneemann
Volksbühne steckt im Proben-Endspurt fürs Weihnachtsmärchen
BAD EMSTAL. „Die Märchen der Brüder Grimm fordern ständig meine Fantasie heraus und stellen mir immer wieder die Frage, wie kann man spielerisch zwar Inhalte erhalten und sinngemäß weitergeben, aber ohne die in diesen Märchen geschilderte Gewalt.“ Das sagt Lothar Neumann, der nach zahlreichen anderen Märchenadaptionen nun auch die Bühnenfassung für das Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ geschrieben hat.
Die Volksbühne Bad Emstal probt seit Wochen für die Aufführung des Märchens um den Schneider Zacharias Fingerhut, dem es gelang, sieben Fliegen zu töten und der dadurch zum Helden wurde.
Neumann erfand zu den Grimm’schen Märchenfiguren den Schneemann Oskar als Symbol für die Vergänglichkeit, der nur die kurze Winterzeit zum Überleben hat, aber unbedingt einmal blühende Blumenwiesen und sich im Wind wiegende Felder sehen will. Und er schuf zwei Pinguine an des Schneemanns Seite. Sie sollen vermitteln und – das wünscht sich Lothar Neumann – zeigen, dass alles, was man macht, nur mit der Hilfe anderer möglich ist.
Regie für das spannende und lustige Märchen führt seine Frau Ilona Neumann zusammen mit Steffi Sprenger.
Nicht nur auf der Bühne herrscht bis zur Premiere am Samstag, 19. November 2005, 17 Uhr, reges Treiben, auch hinter dem Vorhang auf der neuen Bühne im Kur- und Festsaal gibt es noch jede Menge zu tun. Mehrfach werden die bunten Kulissen verschoben, es wird an der Technik gebastelt und werden Kostüme anprobiert, damit sowohl die jüngsten als auch die erwachsenen Zuschauer gut unterhalten werden. Lothar Neumann: „Der Spaß für die Zuschauer steht an erster Stelle.“ Und wenn das Publikum Gefallen am Schneiderlein finde, hätten auch die Theaterspieler der Volksbühne ihr Vergnügen. (ZJG)
Spaß am Spiel: Die Volksbühne probt für die Märchenaufführung „Das tapfere Schneiderlein“. Unser Szenenfoto zeigt Michael Rother, Ulla Heidl, Inge Friebertshäuser und Inge Geselle (von links).
(Foto: ZJG)
Presse HNA 21.11.2005
Mit Oskar ins Märchenland
Tapferes Schneiderlein: Umjubelte Premiere der Volksbühne
BAD EMSTAL. Wenn eine Theateraufführung einen lärmenden Haufen von über 100 Kinder in eine wie hypnotisiert schweigende Zuschauermenge verwandelt und diese im nächsten Moment animiert, sich lautstark für die Figuren auf der Bühne einzusetzen, sind das unschlagbare Argumente für eine gelungene Inszenierung.
Genau dafür gab es zur Premiere für das von Lothar Neumann für die Volksbühne umgeschriebene Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ immer wieder Szenenapplaus und zum Schluss begeistertes Lob und reichlich Beifall.
In der Tat hat das 200 Jahre alte Märchen aus der Feder der Brüder Grimm trotz der Abwandlung von Lothar Neumann nichts von seiner Faszination eingebüßt. Neumann hat die Geschichte sinngemäß wiedergegeben, allerdings ohne jegliche, in dem Märchen vorkommende Gewalt.
Regie führten mit der in den zahlreichen vorherigen Inszenierungen gewonnenen Erfahrung Ilona Neumann und Steffi Sprenger, und auch sie sorgten dafür, dass die Volksbühne Bad Emstal neben ihren Fans mit dieser Aufführung neue Freunde gewonnen hat.
Los geht es beim Schneiderlein eigentlich schon, ehe es so richtig losgeht: Bevor sich der Vorhang öffnet, kommt Schneemann Oskar (eine Paraderolle für Jürgen Kleinhans) durch das Publikum und jammert, er werde bald eine Pfütze sein, so heiß sei es im Saal. Später stehen ihm die beiden witzigen Pinguine Snorre und Swante (Ilona Neumann und Margret Risseler) hilfreich zur Seite. Alle drei verbünden sich mit den Kindern und werden deren erklärte Lieblinge.
Wie es weitergeht, verfolgen die 300 Premierengäste dann auf der neuen Bühne im Kur- und Festsaal. Christian Schneider ist aufgrund seiner Statur, seiner Mimik und Gestik die Idealbesetzung für den Schneider Zacharias Fingerhut, dessen Leben sich nach einem Schlag völlig verändert. Gebannt beobachten die jungen und jung gebliebenen Zuschauer seine und seiner Katze Maunz (Merle Köppelmann) Erlebnisse mit den beiden Riesen Bösel und Fiesel (Iris und Manfred Altmann), mit dem Einhorn (Mike Möller) und dem Wildschwein (Willi Heidl). Selbstbewusst überzeugt König Isidor (Michael Rother): „Ich bin der wichtigste Mann im Land.“ Auch die hübsche Prinzessin Isabelle (Sandra Reitze), der Hofmarschall Eiderdaus (Ottmar Bulle) und die Mamsell Hühnerbein (Andrea Schmolke) beweisen komödiantisches Talent.
Viele skurrile Gestalten, etwa die drei Klatschtanten (Inge Friebertshäuser, Inge Geselle und Ulla Heidl), der Apotheker Lebertran (Manfred Altmann) sowie Musik und ein Minifeuerwerk runden die stimmige Aufführung ab.
Zigeunerin Esmeralda (Christel Post) gibt dem Publikum noch mit auf den Nachhauseweg: „Wer Freunde hat ist ein glücklicher Mensch; denn mit echten Freunden ist das Leben viel leichter.“ Und Schneemann Oskar entlässt die Kinder mit dem Hinweis: „Passt auf: Wenn ihr in eine Pfütze tretet, dann könnte das ein Schneemann sein.“ (Sigrid Hellwig)
Helfer hinter den Kulissen
Am „Tapferen Schneiderlein“ beteiligt waren auch Helga Teinzer und Janina Pimpl als Souffleusen, Lothar Neumann hatte die Idee für das Bühnenbild, Torsten Köppelmann, Franz Teinzer und Arnold Geselle sorgten für den Bühnenbau, Uwe Hörl und Herbert Degenhardt für die Technik. (ZJG)
Publikumslieblinge: Die beiden Pinguine Snorre und Swante (Ilona Neumann und Margret Risseler) mit Schneemann Oskar (Jürgen Kleinhans, von links). Foto: ZJG
Am Königshof: Michael Rother, Sandra Reitze, Andrea Schmolke und Ottmar Bulle (von links). Foto: ZJG
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