2011: Märchentag Gudensberg

Volksbühne Bad Emstal beim Märchentag in Gudensberg am 31.07.2011

Die Volksbühne Bad Emstal e. V. nahm am 31. Juli am großen Märchenfest in Gudensberg teil. Wir boten Kinderschminken an, und kaum hatten wir unseren Pavillon aufgebaut, bildete sich sofort eine große Traube von Kindern und Eltern oder Großeltern, die auch den ganzen Nachmittag über nicht kleiner wurde – fast schon Fließbandarbeit für unsere beiden Schmink-Expertinnen Ilona und Steffi. Doch es hat ihnen großen Spaß gemacht, so viele Jungen und Mädchen in Tiger, Löwen, Prinzessinnen, Elfenwesen, Katzen oder gefährliche Piraten verwandeln zu dürfen.
Alle anderen, die mit nach Gudensberg gefahren waren, bereicherten das Fest als Marktleute, Narren oder Federvieh und spazierten mit Flyern und vielen Infos über unsere Bühne bei herrlichstem Sonnenschein durch den kleinen Stadtpark in Gudensberg mit der fantasievollen Freilichtbühne.
Das Schminken wurde von uns kostenlos angeboten, wir baten jedoch um eine Spende für die Hungersnot in Somalia. So konnten wir in den paar Stunden 165 Euro „erschminken“. Die Mitglieder der Volksbühne stockten diesen Betrag noch auf, so dass die Volksbühne insgesamt 200 Euro an die Flüchtlingshilfe der UNO überweisen konnte.Antje Hörl

2011: Probenwochenende

Probenwochenende im Boglerhaus vom 01. bis 03. April 2011

Wieder einmal ging es mit der ganzen Mannschaft ins Boglerhaus auf dem Knüllköpfchen – zum Kegeln, Schwimmen, Essen….ach ja, und natürlich auch zum intensiven Proben, das ist ja klar! In diesem Jahr stand „So ein Schlawiner“ auf dem Programm.       Antje Hörl

2011: Jahreshauptversammlung

Jahreshauptversammlung am 19.02.2011

Ein abwechslungsreiches Jahr 2010 liegt hinter uns. Es begann mit einer Winterwanderung nach Naumburg und einem interessanten Abstecher in den Raum für Natur. Im Frühjahr spielten wir die Komödie „Wenn der Hahn kräht“. Die Vereinsfahrt ging im letzten Jahr nach Essen, Wuppertal und Gelsenkirchen. Dort wurden u. a. die Zeche Zollverein, die Schwebebahn und die Zoom-Erlebniswelt besichtigt. Die Fahrt im historischen „Kaiserwagen“ der Schwebebahn machte allen großen Spaß. Im Rahmen der Helferfete wurde eine Aufführung von „Im weißen Rössl“ der Freilichtbühne Bökendorf besucht.
Als einen besonderen Höhepunkt der bisherigen Märchenaufführungen der Volksbühne bezeichnete Lothar Neumann in seinem Bericht während der Jahreshauptversammlung das von ihm bearbeitete Stück „Dornröschen“. Und unsere schon traditionelle Aufführung „Tratsch im Treppenhaus“ war auch am 29.12.2010 wieder komplett ausverkauft, und das lange im Voraus. Auch der Vorstellungstermin am 29.12.2011 ist bereits ausverkauft. Für den nächsten Termin am 29. Dezember 2012 gibt es nur noch einige Karten. Auf der Tagesordnung stand weiterhin die Nachwahl des zweiten Vorsitzenden, nachdem Michael Rother diesen Posten aufgab. Nach einstimmigem Beschluss der Mitglieder wurde Manfred Damme sein Nachfolger, zur neuen Kassenprüferin wurde Janina Pimpl ernannt.
In diesem Jahr wird bereits seit einiger Zeit für die Komödie „So ein Schlawiner“ (Premiere am 23. April, 20 Uhr) geprobt. Am 1. Oktober 2011 wird Simone Solga unser Gast im Kursaal sein, worauf wir sehr stolz und vor allem sehr gespannt sind. Premiere für das Märchen „Frau Holle“, neu bearbeitet von Lothar Neumann, ist am 26. November, 15 Uhr.
Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für das 25-jährige Bestehen der Volksbühne Bad Emstal, das im Jahr 2012 mit großem Programm gefeiert werden soll. Für ihre zehnjährige Treue zur Volksbühne Bad Emstal wurden Barbara Sörries-Herrenkind und Gabriele Bertram-Müller vom Vorsitzenden Lothar Neumann ausgezeichnet. Leider waren die anderen zu Ehrenden nicht anwesend.Antje Hörl

Manfred Damme, der neue 2. Vorsitzende der Volksbühne Bad Emstal

Lothar Neumann, Barbara Sörries-Herrenkind und Gabi Bertram-Müller

2011: Simone Solga

HNA vom 5.10.2011

Süffisante Seitenhiebe

Polit-Kabarettistin Simone Solga als Vorauskommando für Kanzlerin Merkel

Bad Emstal. Den 58-jährigen Balhorner Ernst Rüppel erwartet in der kommenden Woche jede Menge verantwortungsvoller Arbeit. Denn dann ist die Kurgemeinde Bad Emstal beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel kurzzeitig das Zentrum der Macht. Und Rüppel ist die von Simone Solga auserkorene gewichtige Person – was nichts mit dem Begriff Gewicht zu tun hat -, die als Sonderbeauftragte für das stille Örtchen im Kur- und Festsaal dafür zuständig ist, dass jegliche dort geäußerte Kritik über den „Kampfhosenanzug aus Berlin“ umgehend ihr als selbsternannte Kanzlersouffleuse gemeldet wird.
Die Polit-Kabarettistin, die auf Einladung der Bad Emstaler Volksbühne mit ihrem neuen Programm „Bei Merkels unterm Sofa“ als Vorkommando ihrer Chefin im rappelvollen Kursaal gastierte, hätte für dieses Amt zwar lieber den Bad Emstaler Bürgermeister gesehen. „Doch der“, so Simone Solga süffisant, „hat es vermutlich vorgezogen, sich zu Hause am Fernseher `Verstehen Sie Spaß` reinzuziehen.“
Aktuell, frech, sarkastisch, schnell, wortgewaltig und mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor schreckte Simone Solga als „Mädchen für alles“ im Kanzleramt vor nichts zurück. Bei einem Schluck heißen Tee aus der Thermoskanne und dem Verzehr der mitgebrachten Ei-Stulle verteilte sie fiese Seitenhiebe in alle Richtungen. Mit messerscharfem Blick und überspitzer Zunge zerrte sie nicht nur das von der Regierungsbank in Berlin unter den Teppich Gekehrte ins grelle Licht der Öffentlichkeit, sondern auch die nicht minder grandiosen Leistungen der Opposition und des „ganzen restlichen europäischen Klüngels“.
Vehement verteidigte sie die Papstrede im Bundestag. Solga: „Als Oberhaupt der katholischen Kirche muss er doch da sprechen, wo das Elend am größten ist.“
Egal, wem sie die Leviten las, das Publikum dankte es ihr mit frenetischem Applaus. Auch, als sie eine wissenschaftliche Statistik zum Besten gab, nach der neun von zehn Bürgern „grützeblöd“ sind: Keiner im Saal fühlte sich angesprochen…
Simone Solga kam vom Hölzchen aufs Stöckchen, vom Chaos unter dem Merkelschen Sofa auf die Unordnung in der mitgebrachten Handtasche der Frau Kanzlerin, in der sich als geheime Verschlusssache all das ein Stelldichein gab, was zur Regierungsarbeit „alternativlos“ benötigt wird.
Die Polit-Kabarettistin konnte aber auch anders. Leise und gefühlvoll setzte sie dem unbekannten Soldaten ein Denkmal und brandmarkte das nichtssagende Wort „Fallen“ der offiziellen Verlautbarung als „sinnloser Scheißtod“ in Afghanistan.               Von Reinhard Michl

2011: Kalle Pohl

HNA vom 24.1.2011

Ein saukomischer Abend

Kalle Pohl mit seinem Programm „Du bist mir ja einer!“ in Bad Emstal

Bad Emstal. Wohl dem, der eine Hand-Sau hat. Schließlich kann man bei der einmal so richtig Dampf ablassen. Das meinte jedenfalls Kalle Pohl in seinem Programm „Du bist mir ja einer!“ am Samstagabend im Kur-und Festsaal Bad Emstal.
Den 300 Gästen der von der Volksbühne organisierten Veranstaltung stellte er denn auch gleich das rosafarbene Plüsch-Schweinchen vor. Mit der Handpuppe lieferte er sich im Laufe des Abends immer mal wieder einen offenen Schlagabtausch, sinnierte über Goethes Faust oder schlug den Bogen zur klassischen Bildung: „Auch Schiller hat Balladen geschrieben. Aber seien wir ehrlich – zwischen Schiller und Bohlen liegen 160 Millionen verkaufte Tonträger.“

Analphabeten

Klar, dass auch die herrschende Bildungsmisere dem Kabarettisten große Sorge bereitete: „Jeder zwanzigste Deutsche kann nicht lesen und schreiben und viele andere Menschen glauben, dass Analphabeten eine fromme Methode der Empfängnisverhütung sei.“
Auf politische Details ging der bekennende Rheinländer indes nur kurz ein. „Merkel, Westerwelle, Gabriel, Steinmeier, Künast, Trittin, Gysi – so, damit hätten wir den politischen Teil hinter uns.“ Stattdessen wandte er sich viel lieber den alltäglichen Betrachtungen und der Zuhörerschaft im Saal zu. Die hatte sich von der ersten Minute an von den wortwitzigen Ausführungen Pohls voll in den Bann ziehen lassen und stimmte auch bei dessen musikalischen Beiträgen bereitwillig mit ein. So wie bei dem ebenso eingängigen wie eigenwilligen Song über Animateure „Heiko, Meiko und Max“ oder dem musikalischen Blick in die Vergangenheit. Kaum hatte sich das Publikum aber über die ersten Takte von „Zwei kleine Italiener“ gefreut, durfte es sich kurz darauf vorstellen, dass Lena mit „Zwei kleine Türken“ zum Grand Prix antreten würde.

Mit Hand-Sau und Humor: Kalle Pohl in Bad Emstal. Das Publikum fand‘s gut. Foto: zms

Verschiedene Gene

Sarrazin und dessen Gentheorie waren für Pohl übrigens kein Thema. Spezielle Gene gäbe es doch schon lange. „Dass Gassi-Gen bei Hundebesitzern und das Gen-am Stock bei Älteren.“
Mit weiteren geist-und gestenreichen Überlegungen über karibische Kühlflüssigkeiten, die eigene Mitschuld am Klimawandel, muskulöse Animateure oder zahlreiche panierte Nackenkotletts hatte Pohl während des zweistündigen Programms die Lacher auf seiner Seite. Kein Zweifel. Seine Geschichten, Beobachtungen und Lieder waren – wie seine Plüschfigur – saukomisch.

Von Martina Sommerlade

2011: Frau Holle

Informationen zum Stück

Inhalt: Kikerikiii! Kikerikiii! Die goldene Jungfrau ist wieder hie! – Welches Kind und welcher Erwachsene kennt nicht diesen Ausruf des Hahns, als Marie, die ungeliebte Stieftochter einer Witwe, mit Gold überschüttet nach Hause kommt. Gold, das sie als Dank für ihre gute Arbeit von Frau Holle, die immerzu die Betten ausschüttelt und es auf der Erde schneien lässt, erhalten hat. Ihre faule und missgünstige Schwester aber, die es ihr gleichtun will – wird auch sie mit Gold nach Hause kommen, wie die Mutter es von ihr fordert? Oder wird sie von der Frau Holle für ihre Faulheit bestraft werden?

Das, liebe Kinder und liebe Erwachsene, werden wir euch und Ihnen in diesem Jahr erzählen!

Besetzung
Mariechen – Jessica Heinze/Stephanie Hupfeld
Marie – Steffi Pante/Pamela Riedel
Mutter – Marika Bayer
Hans – Christian Schneider
Hahn – Ottmar Bulle
Erika – Emma-Sophie Friedrich/Nicole Schwedes
Frau Holle – Antje Hörl/Dagmar Risseler
Gänseblümchen – Ramona Grede/Ilona Neumann
Kleeblatt – Frank Weymann

Souffleusen: Helga Teinzer, Dorothea Weymann
Bühnenbild / Idee: Lothar Neumann
Kulissenbau: Arnold Geselle, Willi Heidl, Franz Teinzer
Technik: Roy Bayer, Uwe Hörl
Maske: Stephanie Hupfeld, Ilona Neumann

Presse: HNA 28.11.2011

Weihnachtsmärchen der Volksbühne Bad Emstal begeisterte Jung und Alt

Im Reich von Frau Holle

Bad Emstal. Der Tag konnte ja gar nicht gut laufen. Denn statt des allmorgendlich gewohnten lauten Kikerikis, das alle Märchenwaldbewohner weckt, brachte der stark erkältete Hahn nur ein Krächzen hervor.
Gut für das bunte Federvieh, dass so viele Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern, insgesamt über 300 an der Zahl, am Samstag zur Premiere des Weihnachtmärchens Frau Holle in den Märchenwald gekommen waren und ihn dann auf sein Bitten hin auch lautstark beim Kikeriki-Morgenweckruf vielstimmig unterstützten.
So konnte sich der Vorhang zur Aufführung der Volksbühne Bad Emstal auf der im Kursaal installierten Doppelbühne öffnen und das Vergnügen für Jung und Alt beginnen. Auch für das brave, fleißige und wunderschöne Mariechen ist es zunächst kein guter Tag. Wie immer muss sie von früh bis spät alle Arbeiten in Haus und Hof verrichten, wird ständig von ihrer Stiefmutter und deren leiblicher Tochter Marie, die faul und hässlich ist, schikaniert. Was sie trotz ihres Aschenputteldaseins fröhlich und glücklich stimmt, ist ihre Liebe zu Hans.
Aber auch er kann sie nicht davon abhalten, in den tiefen Brunnen zu steigen. Das hatte ihre Stiefmutter verlangt. Als die fleißige Marie nämlich die vom vielen Spinnen schon ganz blutige Spindel säubern wollte, war ihr diese in das Wasser gefallen. Sie kommt ins Reich von Frau Holle, ist dieser stets treu zu Diensten, schüttelt vor allem die Kissen, damit es auf der Erde schneit.
Dafür wird Marie reichlich mit einem Kleid aus purem Gold belohnt. So kommt sie wieder nach Hause, weckt den Neid ihrer Stiefmutter sowie vor allem ihrer boshaften Stiefschwester, die den gleichen Weg durch den Brunnen geht. Die aber ist faul und wird mit Pech übergossen.

Ab durch den Brunnen: Mariechen muss die Spindel holen, die ihr heruntergefallen ist. Dabei kommt sie ins Reich der Frau Holle, der sie stets treu zu Diensten ist.                        Foto: Michl

Fantasiereiche Inszenierung

Der Volksbühne gelang mit dem vom Vorsitzenden Lothar Neumann bearbeiteten Grimmschen Märchen ein großer Wurf: Angefangen von einer wunderschönen und fantasiereichen Inszenierung, über die Dialoge, in die die kleinen Besucher immer mit eingebunden wurden, bis hin zu Bühnenbild, Maske und Kulissenbau. Ein Werk auch der vielen fleißigen Helfern vor und hinter der Bühne.
Und nicht zu vergessen natürlich die sich brillant in Szene setzenden Laienschauspieler.                         Von Reinhard Michl

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2011: So ein Schlawiner

Informationen zum Stück

Inhalt: Ausgerechnet an seinem 60. Geburtstag möchte François seine Frau Cathérine mit seiner neuen jungen Freundin verlassen. Überbringerin der Hiobsbotschaft an Cathérine, die gerade mit Louise, François‘ Ex-Frau, die Geburtstagsfeier vorbereitet, ist Barbara, seit zehn Jahren die Geliebte des liebenswerten Hallodri. Der allerdings hat seine amouröse Rechnung ohne seine drei „Verflossenen“ gemacht, denn die sind – Not schweißt eben zusammen – ganz und gar nicht bereit, im Kampf um den geliebten Schlawiner die Waffen ohne heftige Gegenwehr zu strecken. Als er nach Hause kommt, um seinen schon gepackten Koffer zu holen und sich sogar seine aktuelle Geliebte auf die Seite der Frauen schlägt, erlebt er sein blaues Wunder….

Besetzung:
François Perrier – Lothar Neumann
Cathérine, seine Frau – Ilona Neumann
Louise, seine geschiedene Frau – Antje Hörl
Barbara, seine Geliebte – Andrea Schmolke
Marie, seine neue Freundin – Ramona Grede
Paul Rougemon, sein Freund – Manfred Altmann
Evelyne, dessen Frau – Iris Altmann

Souffleur: Christian Schneider
Bühnenbau: Arnold Geselle, Franz Teinzer,
Willi Heidl
Technik: Uwe Hörl, Roy Bayer

Regie: Ilona Neumann, Stephanie Hupfeld

Premiere am … … 2011, 20 Uhr
Kursaal Bad Emstal

Presse: HNA vom 26.4.2011

Ehemann auf Abwegen

Bad Emstal. Eine gelungene Premiere präsentierte das Schauspielensemble der Volksbühne Bad Emstal den Zuschauern im ausverkauften Festsaal am Thermalbad mit der Aufführung der unterhaltsamen Komödie „So ein Schlawiner“.
In der Titelrolle brilliert Lothar Neumann als notorischer Fremdgänger Francois Perrier. Als dieser an seinem 60. Geburtstag seiner Ehefrau Catherine (Ilona Neumann) den Laufpass geben und mit seiner jungen Geliebten durchbrennen will, um in Afrika mit ihr ein neues Leben zu beginnen, stößt er schon bald auf ein ungeahntes Problem. Denn nicht nur die eigene Ehefrau will der illustere Frauenheld sitzenlassen, sondern auch seine Noch-Geliebte Barbara Dubois (Andrea Schmolke), mit der er Catherine seit zehn Jahren betrügt.

Frauen verbünden sich

Als Barbara aufgelöst am Tag des Geburtstages in der Wohnung des Scharlatans auftaucht, um dessen Frau davon in Kenntnis zu setzen, dass Francois beide Frauen mit einer 29-jährigen Geliebten betrügt, erfährt auch Francois Exfrau Louise (Antje Hörl), die sich ebenfalls als Gast in der Wohnung befindet, vom wilden Leben ihres geschiedenen Ehemannes.
Schon bald verbünden sich die drei Frauen, um die Flucht des Schwerenöters zu verhindern. Erschwert wird das Vorhaben durch die Anwesenheit des befreundeten Ehepaares Eveline und Paul Rougemont, gespielt von Iris und Manfred Altmann, vor denen die Situation möglichst verborgen bleiben soll.
Als dann noch die neue Geliebte vom wahren Ich ihres betagten Liebhabers erfährt, und sich auf die Seite der Frauen schlägt, spitzt sich die Handlung zu.
Während sich der Schwerpunkt im ersten Teil der Vorstellung auf die Darstellung der Zusammenhänge der betrogenen Frauen und auf die Lebensumstände des untreuen Schlawiners richtet, erlebt das Stück im zweiten Teil mit dem Zusammentreffen aller Beteiligten seinen komödiantischen Höhepunkt.

Die Lage spitzt sich zu: Auf frischer Tat ertappt stellen Ehefrau Catherine (Ilona Neumann) und die Geliebte Barbara Dubois (Andrea Schmolke) den untreuen Schlawiner Francois (Lothar Neumann) zur Rede.                                                Foto: Elke Müller

Reich an Pointen

Ob sich der Hallodri am Ende aus seiner selbstgeknüpften Schlinge ziehen kann, können Interessierte in fünf weiteren Aufführungen (siehe Service) selbst erleben.
Verraten sei schon einmal, dass die Besucher mit der Aufführung dieser spritzigen Komödie nach der Vorlage von Pierre Chesnot eine lebendige und mit zahlreichen Pointen bestückte Aufführung erwartet.                       Von Elke Müller

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2013: Kuddelmuddel

Informationen zum Stück

Premiere am … … 2013, 20 Uhr, Kursaal Bad Emstal

Inhalt:

Was passiert in einer Theatergruppe bei der Generalprobe? Wenn alles schief geht und die Schauspieler Techtelmechtel hinter den Kulissen und Eifersuchtsanfälle nicht mehr verstecken können? Wenn ein Schauspieler einfach seinen Text nicht behalten kann und die Tücken der Bühne nicht im Auge hat, weil er vor lauter Aufregung seinen Flachmann umklammern muss? Wenn nicht jeder das ist, was er scheint?
Wie soll da erst die Premiere werden, wenn die Generalprobe so gründlich danebengeht?
Das sehen Sie, liebe Zuschauer, dieses Mal bei uns auf der Bühne – ein Stück im Stück, die Premiere einer Probe und die Probe einer Premiere – alles auf einmal, und es bleibt garantiert kein Auge trocken!

Besetzung

Madame Kassandra/Jolanthe – Marika Bayer
Frau Weber/Gitti – Stephanie Pante
Frau Buchfink/Tilda – Iris Altmann
Lilli, Souffleuse – Ramona Grede/
Dagmar Risseler
Fensterputzer/Regisseur – Wieland Beinert
Herr Buchfink/Fred – Ottmar Bulle
Stefan, Haustechniker – Christian Schneider

Presse:  Extra Tipp 7.4.2013

Lachen am laufenden Band

Bad Emstal. Mit der Aufführung von Jürgen Hörners Schwank „Nichts als Kuddelmuddel“ zeigte sich die Bad Emstaler Volksbühne erneut mit viel Spielfreude als ausgezeichnete Komödianten und als Produzenten köstlicher Verwirrungen und Verstrickungen von ihrer besten Seite. Unter der Regie von Antje Hörl und Stephanie Hupfeld wurde den Besuchern eine Inszenierung geboten, die lachstarkes Theater im Theater bot, da waren sich alle Besucher im Kur- und Festsaal einig. Bei dem Lustspiel „Nichts als Kuddelmuddel“ wurde ein heilloses Durcheinander entfacht, das den engagierten Akteuren jede Menge Möglichkeit bot, sich ungehemmt mit Texthängern, Stolperer und Kulissenzerstörung – getreu Loriots „Ihr Bild hängt schief“ – inklusive, zu entfalten.

Jede Menge Spaß (von links): Christian Schneider, Stephanie Pante, Wieland Beinert und Marika Bayer.

Jede Menge Spaß (von links): Christian Schneider, Stephanie Pante, Wieland Beinert und Marika Bayer.

Zwei Akte

In zwei Akte ist das Stück aufgeteilt. Der Zuschauer sieht zunächst die Generalprobe einer Boulevardkomödie um die Wahrsagerin Madame Kassandra (Marika Bayer ist Jolanthe) und ihre Probleme mit exzentrischen Kundinnen (Stephanie Pante und Iris Altmann), mit dem Haustechniker (Christian Schneider) und mit dem Fensterputzer (Wieland Beinert). Ottmar Bulle in der Rolle des Fred und des Technikers Buchfink wandelt wundersam grazil auf lila Socken durch die Kulissen, die er mit zunehmendem Alkoholkonsum allmählich auseinander nimmt – die Generalprobe geht gründlich „in die Hose“. Bietet der erste Akt, dank mit wild-naiver Komik und unwiderstehlicher Mimik der auftrumpfenden Schauspieltruppe, dem Publikum schon einen Heidenspaß, sollte nach der misslungenen Generalprobe eine gelungene Premiere folgen. Weit gefehlt: Ein Tisch wandert quer über die Bühne, weil die unter ihm sitzende Souffleuse ihre Taschenlampe zurück zu holen versucht, der Haustechniker sorgt dafür, dass die gesamte Bühnenbeleuchtung ausfällt, dazu noch Eifersuchtsanfälle – das Kuddelmuddel ist perfekt und die Zuschauer können ihre Lachtränen nicht länger zurückhalten.
Für das Bühnenbild und den -bau waren Arnold Geselle, Willi Heidl, Lothar Neumann, Kathrin Kerber, Walter Sartor und Franz Teinzer zuständig.

Fotos: Hellwig

 
 

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2013: Die Bremer Stadtmusikanten

Informationen zum Stück

Premiere am

Inhalt:

Vier Tiere – ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn – die von ihrem Hof gejagt werden sollen, weil sie alt und schwach geworden sind, finden sich zusammen, um nach Bremen zu ziehen. Unterwegs müssen sie aber im Wald übernachten, wo sie ein Haus finden, das von Räubern bewohnt wird. Sie vertreiben die Räuber zweimal – und die trauen sich danach nie mehr zu ihrem Haus zurück. Die vier Tiere beschließen, dass sie in Zukunft zusammen in dem Haus im Wald glücklich und in Frieden leben wollen. Dieses Märchen kennen sicher alle Kinder – und dass bei uns wieder lustige Figuren zusätzlich mitspielen, ist für unsere treuen großen und kleinen Zuschauer auch keine Überraschung mehr. Welche das dieses Mal sein werden, wird aber noch nicht verraten!

Besetzung

Kräuterkathi – Stephi Pante
Wurzel – Margret Risseler
Esel Eberhard – Iris Altmann
Hund Hubertus – Pamela Riedel
Katze Karlotta – Dagmar Risseler, Sabine Koch
Hahn Hannibal – Nicole Schwedes
Räuberbraut Fanny – Andrea Schmolke
Räuberhauptmann – Lothar Neumann, Frank Weymann
Schwindel – Ottmar Bulle, Manfred Damme
Schummel – Manfred Altmann

Regie: Stephanie Hupfeld, Antje Hörl
Souffleuse: Dorothea Weymann
Bühnenbild/Idee: Lothar Neumann, Kathrin Kerber,
Franz Teinzer, Arnold Geselle, Willi Heidl
Technik: Uwe Hörl, Ottmar Bulle

Presse

Weihnachtsmärchen-Premiere
der Volksbühne Bad Emstal

350 Besucher kamen

Sand. Die alte Kräuerkathi, die im Wald bei ihrer Suche nach Nachschub für ihre Kräuterküche den Kobold Wurzel traf, war guter Dinge, dass es für sie und ihren Begleiter ein guter Tag werden würde.
Denn ihr forstliches Refugium präsentierte sich mit Pflanzen, Beeren und Pilzen wieder einmal als ein üppig gedeckter Tisch. Zu dem war vor allem der märchenhafte und grüngesichtige Waldkobold glücklich darüber, dass er auf die Hilfe der vielen Kinder im Saal bauen konnte, die ihm immer wieder lautstark beim Zählen halfen. Aber es sollte anders kommen.
350 Besucher waren zur Theaterpremiere des Weihnachtsmärchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ der Volksbühne Bad Emstal in den Kur- und Festsaal gekommen – die natürlich vom Volksbühnen-Vorsitzenden Lothar Neumann in der Rolle des Räuberhauptmanns und seinem Ensemble in gewohnter Manier in das Stück mit eingebunden wurden. 320 Stühle hatten Bühnenhelfer gestellt, die um weitere 30 aufgestockt werden mussten. Denn unter den Besuchern waren erstmals Menschen mit Behinderungen aus den Betreuungseinrichtungen Hofgeismar und Calden. Die wie in den noch folgenden Aufführungen dann auch noch weitere Bewohner anderer Kinder-, Senioren- und Behinderteneinrichtungen aus der Region das Theatervergnügen kostenlos genießen können.
Denn die Volksbühne Bad Emstal hatte sich an der von Eon-Mitte und dem Hessischen Finanzministerium ausgeschrieben Aktion „Grimm für alle“ beworben und wurde als Gewinner berücksichtigt.

Lothar Neumann: „Mit dem erhaltenen Spendengeld finanzieren wir im vollen Umfang den Eintritt der behinderten Menschen und entführen sie damit in eine märchenhafte Welt.Im Mittelpunkt des Märchens von den Bremer Stadtmusikanten standen natürlich die vier Tiere: Esel Eberhard, Hund Hubertus, Katze Karlotta und der Hahn Hannibal. Die jeweils von ihrem Hof gejagt werden sollten, weil sie alt und schwach geworden waren. Gemeinsam beschließen sie, nach Bremen zu ziehen, um dort als Musikanten-Quartett ihr Glück zu finden. Dabei erlebten sie natürlich zusammen die tollsten Abenteuer. Eberhard, Hubertus, Karlotta und Hannibal vertrieben nämlich den Räuberhauptmann, seine Räuberbraut Fanny und deren beiden Gesellen Schwindel und Schummel aus dem Haus der Kräuterkathi, das sich die Räuber zuvor im Handstreich erobert hatten.

Foto und Text: R. Michl

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2013: Thomas Glup

Thomas Glup

Beamte sind auch nur Menschen

am 12. Oktober 2013 um 20.00 Uhr im Kur- und Festsaal Bad Emstal Sand, Karlsbader Str. 4

Wer Thomas Glup auf der Bühne erlebt, kann sich immer wieder von seiner Vielseitigkeit überzeugen. Die Zuschauer fragen sich, was er nun genau ist: Entertainer, Ordensmann, Humorist oder doch eher schauspielernder Beamter oder vielleicht verbeamteter Schauspieler…. Es gibt viele Begriffe, mit denen man den Tausendsassa aus Essen bezeichnen kann und alle genannten Berufsbezeichnungen treffen auf ihn tatsächlich zu.
Manchmal kombiniert er auch die eine Tätigkeit mit der anderen. So etwa in dem aktuellen Programm „Beamte sind auch nur Menschen“. Aus seinen zwei Jahrzehnten Erfahrung als Mitarbeiter der Stadtverwaltung Essen präsentiert er Anekdoten aus seinem Beamtendasein. Die Bühne wird zum Büro und das Publikum erwartet ein ebenso humor- wie gefühlvoller Einblick in die Arbeitswelt und das Gefühlsleben des „Homo beamticus“. Im Theater im Rathaus Essen sind seit zwei Jahren alle Vorstellungen restlos ausverkauft und die Presse urteilte nach der Premiere: „Das dürfte auch den hartgesottensten Amtsschimmel vergnügt aus dem Tiefschlaf reißen. Mit „Beamte sind auch nur Menschen“ ist Glup ein kurzweiliges und intelligentes Programm gelungen, in dem er wieder einmal ganz in seinem Element sein darf.“

Presse 12.10.2013

Schlaf auf Stempelkissen

Thomas Glup begeistert im ausverkauften Kursaal mit Beamtensatire

Bad Emstal. Das alte Telefon schrillt zwischen Aktenbergen und Amtsschimmel. „Bitte lass mich nicht zuständig sein“, schickt Thomas Glup sein tägliches Stoßgebet gen Himmel, während er die Zeitung zur Seite legt und tapfer in sein Tagwerk zwischen Aktenvermerk, Verfügung und Verwaltungsakt startet. Der hat in der Welt der Beamten allerdings nichts mit dem Akt im herkömmlichen Sinn zu tun, erst recht nicht mit dem Akt, aus dem menschliches Leben entsteht. „Geht ja auch gar nicht, entsteht in Behörden doch nie etwas mit Hand und Fuß, wird nichts mit Herz und Liebe gemacht und schon gar nicht irgendetwas innerhalb von neun Monaten fertiggestellt.“
Die Watschen sitzen, und Thomas Glup hat sein Publikum im ausverkauften Kur- und Festsaal im Nu auf seiner Seite. „Beamte sind eben auch nur Menschen“, heißt das neue Programm des Essener Humoristen, der längst ein alter Bekannter der Emstaler ist. Zigfach ist er bereits der Einladung der Volksbühne gefolgt, zuletzt in seiner Paraderolle als Heinz Erhardt.

Intelligenter Humor

Auch der taucht am Samstagabend immer mal wieder auf, wenn Glup munter durch irrwitzige Paragraphen wandelt, hanebüchene Gesetzestexte auseinander nimmt und mit intelligentem Humor tiefe Einblicke in die Arbeitswelt und das Gefühlsleben des „Homo beamticus“ gewährt. Blauer Fleck auf der Stirn des Abteilungsleiters? Na klar, der ist mal wieder auf dem Stempelkissen eingeschlafen. Sämtliche Klischees werden bedient, was besonders viel Spaß macht, wenn er die Absurditäten der Amtssprache aufs Korn nimmt. Beamte haben eben ihre eigene Ausdrucksform. Da wird in der verwaltenden Welt ein simples Drehkreuz zur „Personenvereinzelungsanlage“, ein Stammbuch zum „Lebensberechtigungsschein“ und eine Kuh gar zur „Raufutter verzehrenden Großvieheinheit“.
Irgendwie gelingt es Glup, dass man als Zuschauer im Laufe seines zwerchfellstrapazierenden Programms im Emstaler Kursaal die Spezies Beamter lieb gewinnt.
Vielleicht auch, oder gerade weil er selbst ihr angehört. Seit über zwei Jahrzehnten nämlich ist der Mann mit dem subtilen Humor bei der Stadtverwaltung in Essen beschäftigt. Er weiß, wovon er spricht. Wieviel von dem Vorgetragenen nun tatsächlich der Wahrheit entspricht, das wird wohl für immer zwischen Aktenbergen und Amtsschimmel verborgen bleiben.Von Sascha Hoffmann

Gewährt tiefe Einblicke in die Arbeitswelt des „Homo beamticus“: Thomas Glup im ausverkauften Kursaal in Bad Emstal.

Foto: zhf